Schicksale / Stories / PIctures

Foto Text Richard Kienbereger

Hammermenschen Buch Richard Kienberger

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Foto dinkel München


ZOHRE ESCAPED.

Nova Palestina - in Südamerika

Das neue Palästina befindet sich weit weg von der Krisenregion Nahost - in Lateinamerika. MTST heißt die Organisation, die mit spektakulären Landbesetzungen auf sich aufmerksam macht und auf diese Weise schon für Tausende Brasilianer bezahlbaren Wohnraum geschaffen hat. Nova Palestina in Sao Paulo ist das jüngste Projekt von MTST.

Bei einem Workshop der Fotoagentur MAGNUM in Sao Paulo erhielten die Teilnehmer die Aufgabe, sich ein Projekt zu wählen und darüber eine Fotoserie zu erarbeiten. Meine Wahl fiel auf Nova Palestina, wobei der Fokus auf dem Alltag der dort lebenden Kinder lag. Im Zusammenhang damit stehen die Portraits junger Mütter. 25-jährige Frauen mit fünf Kindern sind in Brasilien eher normal als eine Ausnahme – und beim Schlendern durch Nova Palestina taucht unweigerlich die Frage auf, welche Perspektiven diese Kinder angesichts ihrer Lebensumstände entwickeln können.

>>> Crianças da Nova Palestina

Hilfskonvoi, das zweite Kapitel

Kurz vor Weihnachten 2013 sind wir wieder on the road: Zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate unterstützt die Daimler AG eine Aktion der Hilfsorganisation „Luftfahrt ohne Grenzen“. Diesmal sind es sechs Trucks, die von Stuttgart aus den langen Weg nach Gaziantep bewältigen müssen. In der Türkei kommen zwei weitere Sattelzüge dazu, die in Adana dort gefertigte Zelte geladen haben und sich dem Konvoi anschließen.

Erneut werden wir von zahlreichen Eindrücken überwältigt, die zwischen traumhaft und deprimierend changieren. In Rumänien und Bulgarien haben wir immer wieder den Eindruck, dass diese Länder auch noch einige Hilfskonvois benötigen würden. Die Armut ist unübersehbar, und wir fragen uns, ob die Politiker, die diese Länder als Vollmitglieder in die EU integriert haben, jemals so eine Tour wie wir unternommen haben. Denn die Vollmitgliedschaft von heute auf morgen stellt ja für die „Normalbürger“ eine enorme Belastung da: Steigende Preise beispielswiese und die Notwendigkeit, sich auf vielen Feldern mit den etablierten Volkswirtschaften Mitteleuropas messen zu müssen. Wir sehen kleine Bauernkaten und fragen uns, wie diese kleinräumig arbeitenden Landwirte mit einem niedersächsischen Schweine- oder Hennenmäster konkurrieren sollen.

 

Die Türkei, über deren Nähe zur EU in dieser heftig gestritten wird, ist da erheblich weiter: Die Autobahnen, auf denen wir uns zwischen Istanbul und dem Ziel in Gaziantep bewegen, brauchen den Vergleich mit Zentraleuropa nicht zu scheuen. Wie dynamisch dieses Land wächst, zeigt sich vor allem an den unzähligen Satellitenstädten, die in den beiden Metropolen Istanbul und Ankara hochgezogen werden. Dort ist nichts zu spüren vom Flüchtlingselend, das im Süden des Landes virulent ist. Gaziantep ist so etwas wie der Stausee, in den die vielen Flüchtlingsströme fließen. In der Region gibt es organisierte und inoffizielle Flüchtlingslager, in denen sich das syrische Drama spiegelt.

 

Auf den Internetseiten der Daimler AG wird regelmäßig über den Konvoi berichtet. Bilder und Informationen unter anderem unter diesen Links:

 

http://wingsonwheels-syrien.tumblr.com/tagged/wingsonwheels

 

http://blog.daimler.de/2013/12/11/syrien-hilfskonvoi-ii-ich-war-beim-start-dabei

 

http://blog.daimler.de/2013/09/27/wings-on-wheels-elf-trucks-und-ueber-300-tonnen-hilfsmittel-ziel-erreicht

 

 

Verlassen von der Welt

 

"Gott hat mich gegeben, Gott wird mich nehmen", sagte einer der Flüchtlinge, dessen zerschossener Bauch von Verbandgaze bedeckt war. Aber das, was manchen Menschen dazwischen passiert, ist einfach unfassbar. Mit einem Hilfskonvoi, der von der Daimler AG unterstützt wurde, fuhren wir an die türkisch-syrische Grenze – und hörten dort von den Syrern, die zu ihren Nachbarn geflüchtet waren, die gleiche Geschichte, die ihre Landsleute in Deutschland erzählen: sie fühlen sich von der Welt alleine gelassen. In der Tat ist es befremdlich, dass das, was die Vereinten Nationen als eine der größten humanitären Katastrophen bezeichnet haben, Europa seltsam unberührt lässt. Jenseits aller politischen Standpunkte ist es eine Schande, dass die reichen Länder die Anrainerstaaten - also die Türkei, Jordanien und den Libanon - mit der Flüchtlingsproblematik weitgehend alleine lassen. Mehr als Lippenbekenntnisse gibt es im Moment nicht für die Betroffenen.  

 

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Zohre Escaped. in der Dorfzeitung

die österreichische Publikation "DIE DORFZEITUNG" ist eine Webseite aus unseremNachbarland, mit interessanten, manchmal skurrilen, oft nachdenklichen, mitunter auchironischen Beiträgen. Auch für kulturell und kulinarisch intessierte Entdecker bietet dieSeite einiges.
Vor längerer Zeit wurden dort im Fotomanium die indischen Hammermenschenveröffentlicht, aktuell hat der Herausgeber Karl Traintinger einen Beitrag über das Projekt "Zohre escaped." in seiner Dorfzeitung veröffentlicht.
Der Link zur Dorfzeitung: 
http://dorfzeitung.com
http://dorfzeitung.com/archives/23141

AUSSTELLUNG VERLÄNGERT:

ZOHRE ESCAPED. wird auch am Open-Flair-Wochenende zu sehen sein. Das große Ingolstaädter "Viel-Fühl-Festival" findet vom 6. bis 8. September im Klenzepark statt. Da die Organisatoren in diesem Jahr in der Reithalle keine gesonderte Ausstellung vorgesehen hatten, ergab sich die Möglichkeit, die Ausstellung über Flucht, Migration, Vertreibung und Neuanfang auch im Rahmen dieses bedeutenden Kulturfestivals zu zeigen. Ausführliche Informationen über die Veranstaltung unter www.openflair.net

 

ZOHRE ESCAPED. IN INGOLSTADT:

Die Ausstellung ist vom 9. August bis 1. September in Ingolstadt in der Reithalle im Klenzepark zu sehen sein. Geöffnet mittwochs bis sonntags von 10 bis 18 Uhr.

Bilder von der Vernissage

 

ZOHRE ESCAPED. ist ein Projekt, das auf die Zusammenarbeit des Fotografen Richard Kienberger mit dem Model Zohre Esmaeli zurück geht. Kienberger buchte das international arbeitende Model für eine Kalenderproduktion in der südfranzösischen Provence.

Esmaeli flüchtete im Alter von 14 Jahren mit ihren Eltern aus Afghanistan und berichtete dem Fotografen, der zuvor selbst in dem Kriegs- und Bürgerkriegsland war, während der Arbeit immer wieder über dramatische Details dieser Flucht.

Nach längerer Vorbereitungsphase traf sich das Duo, um einige prägnante Stationen auf dem monatelangen Weg von Asien bis nach Deutschland szenisch nachzustellen.

 

Für den Fotografen bildete diese Zusammenarbeit den Kern eines neuen Projekts mit einer Sammlung von Bild- und Textreportagen, die sich mit den Themenbereichen Flucht, Migration, Vertreibung und Neuanfang beschäftigen. Ein Thema, das man auch als never ending story sehen kann. Kienberger fotografierte dafür Flüchtlinge in Griechenland, besuchte ein Palästinenserlager im Libanon, informierte sich an der amerikanisch-mexikanischen Grenze über die chaotische Situation dort und sprach mit Menschen, die nach zum Teil abenteuerlichen Odysseen eine neue Heimat gefunden haben – auch wenn diese sehr oft die alte Heimat nicht ersetzen kann.

Die Module des Projekts heißen DAS LAND, DIE FLUCHT, DIE TAGE DANACH, UNTERWEGS und ANGEKOMMEN.
Die Bilder werden vom 6. bis 14. April erstmals in der Kunsthalle Pfaffenhofen (Ambergerweg/Eingang Kellerstraße) ausgestellt. Die Ausstellung ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Zudem publiziert der Fotograf ein Buch, in dem die Reportagetexte zusammen mit den Bildern enthalten sind. 

(ZOHRE ESCAPED. Hardcover, 144 Seiten, zahlreiche Schwarz-Weiß-Fotos, ISBN 978-3-00-041567-8) 

 

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